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Das World Wide Web

Die Idee zum World Wide Web geht auf das Jahr 1989 und einen Vorschlag von Tim Berners-Lee vom Europäischen Forschungszentrum für Teilchenphysik in Genf zurück. Berners-Lee's Idee war es, das Internet für einen hypertext-basierten Informationsaustausch zwischen Wissenschaftlern zu nutzen. Sein Ziel war, ein auf viele Server verteiltes und von vielen Quellen bereitgestelltes, aber allgemein zugängliches Netz von Wissen und Forschungsergebnissen zu realisieren. Mit Hilfe der hypertext-eigenen Verweistechnik sollte ein Adressieren beliebiger anderer Information möglich sein. Der erhoffte Effekt sollte eine "Verdichtung" von Wissen sein.

1991 nahm das Projekt dann konkretere Formen an. Die ersten Internet-Server unterstützten das für den neuen Dienst entwickelte HTTP-Protokoll (HTTP = Hypertext Transfer Protocol). Die erste Version der für die Bildschirmanzeige zuständigen HTML (Hypertext Markup Language) war verabschiedet. Der erste, textmodus-orientierte WWW-Browser für Unix-Systeme war entwickelt.

Der Durchbruch des WWW kam jedoch erst 1993 mit dem Erscheinen des ersten attraktiven und auf grafischen Benutzeroberflächen laufenden WWW-Browsers Mosaic, entwickelt von einem gewissen Marc Andresen vom NCSA (National Center for Supercomputing Applications). Ende 1993 wurde erstmals die breitere Öffentlichkeit auf das Web aufmerksam, nachdem Welt-Zeitungen wie der "Guardian" oder die "New York Times" von dem aufstrebenden Projekt berichtet hatten. Die "Szene" sprach auf das neue Medium an und sorgte für eine exponentielle Aufmerksamkeit und Begeisterung, die sich wohl nur aus einer Mischung von Zufall und "Reife der Zeit" erklären läßt. Jedenfalls erlebt die Welt beim WWW seit 1994 eine Ausbreitungsgeschwindigkeit, die in der Mediengeschichte keinen Vergleich kennt.

Der junge, überaktive Marc Andresen, durch den plötzlichen Boom ins Zentrum der Ereignisse gerückt, stieg beim NCSA aus und gründete eine eigene Firma, um seine Browser-Software weiterzuentwickeln - die Firma Netscape. 1995 setzte der Netscape-Browser neue HTML-Standards durch und rüttelte auch kommerzielle Anbieter wach. Erst 1996 erkannte auch EDV-Marktführer Microsoft den Trend.

Mit den ursprünglichen Ideen und Idealen von Tim Berners-Lee hat das Erscheinungsbild des heutigen Web nichts mehr zu tun. Aber dafür könnte der Initiator des WWW als Gutenberg der Neuzeit in die Annalen eingehen. "HTML ist geduldig", kann man heute in Analogie zum Papier sagen - ob das Web an plakativem Schrott zugrunde geht oder das vielschichtig schillernde, letztlich hypertext-orientierte Medium der Zukunft werden wird, ist heute schwer entscheidbar.

Die interessantesten Informationen zu Geschichte, Gegenwart und Zukunft des WWW erhalten Sie im WWW selbst:

 World Wide Web Consortium (Die "first address" des WWW)

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